Das beständige Symbol der Ehe – der Ehering
Wenn der Ring nicht mehr einfach „nur“ im Laden gekauft wird
Eine der wichtigsten Überlegungen bei einer Hochzeit gilt wohl den Trauringen, denn diese wird das Paar ein Leben lang tragen (vorausgesetzt beide tragen Ringe). Sie stehen für die Liebe, die enge Verbundenheit des Ehepaars und für das Versprechen, einander treu zu sein. Wie sie aussehen, obliegt dem Geschmack von Braut und Bräutigam.
Trauringe im Jahr 2018
Nicht alles was glänzt ist gold?! – stimmt!
Melanie erzählt mir, dass gerade Ringe in rosé beliebt sind. Es ist allerdings kein Roségold mit einem intensiven Rotanteil, sondern eher eines, dass sich ganz zart zu erkennen gibt und seinem Träger schmeichelt. Viele ihrer Kunden, die zu einem Weißgoldring tendierten, entscheiden sich bei ihr um und verlieben sich in die sanfte Roségoldvariante.
Einmal einzigartig, bitte!
Wer sich für einen Trauring aus einer Goldschmiede entscheidet, sucht nach etwas Individuellem. Nach einem Schmuckstück, das die eigene Handschrift trägt. Mit der Hilfe von Lasertechnik lassen sich Fingerabdrücke, Lebenslinien und Sprüche in unterschiedlichen Schriften sowohl innen als auch außen gravieren.
Der wohl größte Trend gilt allerdings dem Selbst-Schmieden. Ein Trend, den ich auch schon in meinem Freundes- und Bekanntenkreis beobachten konnte. Die meisten, Paare, die sich ihre Ringe in einer Goldschmiede aussuchen, entschließen sich dann auch, ihre Trauringe selbst zu gestalten und sie sich zu „erarbeiten“.
Melanie bietet in ihrer Werkstatt außerdem Kurse an, in denen sich jeder sein eigenes Schmuckstück anfertigen kann. Diese selbstgefertigten Schmuckstücke reichen vom Anhänger über Ohrschmuck und Ringe bis hin zum Collier.
Wie entsteht ein Schmuckstück in einem Kurs?
Die Gravur
In Melanies Werkstatt selbst existiert eine klassische mechanische Gravurmaschine, mit der sich Druck- und Schreibschrift gravieren lassen. Für die digitale Gravur mit einem Laser schickt sie die Ringe ein. Diese Maschinen können nahezu alles gravieren. Sie können, wie dies früher der Handgraveur tat, auch eine eigene Handschrift in das Schmuckstück lasern. Selbst diejenigen, die sich nicht direkt für eine Gravur erwärmen können, weil sie vielleicht die klassische Variante der Verewigung der Namen in den Ringen nicht ansprechend finden, werden von Melanie motiviert, noch einmal darüber nachzudenken, ob es vielleicht ein Lebensmotto gibt, welches es Wert wäre, in einem Ring aufzutauchen.
Herstellungstechniken von Ringen
In der Goldschmiedekunst gibt es zwei verschiedene Techniken. Der Ring kann entweder aus einem Stück Platin, Gold oder Silberblech hergestellt werden. Dazu muss er rund geformt, gelötet und anschließend geschmiedet werden. Um dann aus dem noch groben Stück einen tragbaren Ring zu machen wird gefeilt, geschliffen und natürlich für den Hochglanz poliert. Oder aber ein Ring entsteht aus einer Wachsform. Das Wachs wird zum gewünschten Ring modelliert und anschließend abgegossen. Die Wahl der Technik hängt von dem Endergebnis ab, was erzielt werden soll. Wird ein Ring mit außergewöhnlicher Form, mit Höhen und Vertiefungen gewünscht, so wird er in Wachs gearbeitet. Soll der Ring jedoch glatt und schlicht werden, dann eignet sich das Schmieden am Besten. Diese Variante wird auch am häufigsten bei Trauringen angewandt.
Goldschmieden als Passion
Bereits im Kindesalter war Melanie klar: „Ich will mal Goldschmiedin werden!“. In diesem Vorhaben erhielt sie direkt Unterstützung von ihrem Opa, der ihr versprach, dass sie eine Werkstatt bekäme, sollte sie sich tatsächlich für diesen Beruf entscheiden. In ihrem Wunsch wurde sie seitens ihrer Familie immer unterstützt. Mit Fünfzehn absolvierte sie dann ein Praktikum bei Juwelier Wagner-Madler in Mainz. Dort waren sie direkt überzeugt von Melanies Talent und rieten ihr, sich frühzeitig zu bewerben, da immer nur eine Auszubildende im Betrieb aufgenommen wird und die Stelle dann für drei Jahre besetzt bleibt. Deswegen bewarb sich Melanie direkt und konnte nach dem Abitur ihrer Leidenschaft nachgehen und das Goldschmiedehandwerk erlernen. Seit 1998 hat sie ausgelernt und kann mittlerweile auf über zwanzig Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Im Januar 2010 eröffnete sie ihre eigene „Schmuckwerkstatt“.
Ihre Leidenschaft möchte sie nicht nur Erwachsenen nahebringen. Es ist ihr wichtig, auch Kinder für dieses traditionelle Handwerk zu begeistern. Mit der Ferienkarte bietet sie einen Workshop speziell für Kinder an. So erhalten diese einen Einblick in die Arbeit eines Goldschmieds und nehmen am Ende ein selbstgefertigtes Schmuckstück mit nach Hause.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Schmucksteine
Was Steine angeht, hat Melanie keine besondere Vorliebe, jedoch verrät sie mir, dass sie gerne Peridot und Labradorit verarbeitet, den Labradorit gerne auch in Verbindung mit Tahitiperlen. Das besonders Schöne an diesem Stein ist, dass er auf unterschiedlich farbiger Kleidung unterschiedliche Facetten seiner Färbung zum Ausdruck bringt. Der Stein selbst schimmert gräulich, bläulich und grünlich. Auf blauer Kleidung kommt seine Blau-Färbung zum Beispiel besonders zum Vorschein. Das macht ihn zu einem sehr wandelbaren Stein, der auf Vieles getragen werden kann.
Eure Sabrina
*Werbung/ unbezahlt