Florale Kreativität in der Zaubernuss
Wie Cornelia Floristin wurde
Cornelia Becht war bereits in ihrer Jugend klar, dass sie nicht den ganzen Tag an einem Schreibtisch in einem Büro sitzen kann. Malen hat ihr schon immer Freude bereitet und so hat sie nach einem Beruf gesucht, in dem sie mit ihren Händen etwas erschaffen und sich kreativ ausdrücken kann. Über den Vorschlag einer Freundin kam Cornelia auf den Beruf „Floristin“. In Gonsenheim fand sie im Alter von 15 Jahren im Sommer einen Praktikumsplatz. Das erste, was sie dort lernte, war Kränze binden. Ihre Chefin war so begeistert von ihr, dass sie ihr einen Ausbildungsplatz anbot, obwohl sie bereits eine Auszubildende für den Zeitraum hatte. So kam es, dass Cornelia direkt nach der Schule ein Jahr später, mit 16, ihre verkürzte Ausbildung zur Floristin anfing.
Cornelia und ihr eigener Laden
Nach der Ausbildung spornte Cornelias Mutter sie an, sich selbstständig zu machen und bot an, ihr dabei unterstützend zur Seite zu stehen. Dies blieb Cornelia immer im Hinterkopf, bis eine Freundin den Fund in der Zeitung machte, der den entscheidenden Schubs gab. Ein Nachfolger für einen Blumenladen wurde gesucht. Als sie den Laden in der Kirchstraße das erste Mal sah, fing sie direkt Feuer und wusste, dass sie diese neue Herausforderung annehmen möchte. Die Zaubernuss öffnete 1996 ihre Türen und wurde direkt gut besucht.
Die Selbstständigkeit ist natürlich nicht immer leicht. Cornelia erzählt mir, dass Urlaub Mangelware und gerade der Sommer die „Saure-Gurken-Zeit“ ist, in der viele Blumen verderben. Obwohl nie vorherzusagen ist, wie viele Aufträge und Laufkundschaft im Monat kommen und es somit immer spannend bleibt, sieht Cornelia auch hierin die schönen Seiten und weiß absolut, dass sie in ihrem gewählten Beruf genau richtig ist.
Wie kam es zu dem Namen Zaubernuss?
Zwar kann die „Zaubernuss“ nicht zaubern, sie kann dafür aber mit ihrer Vielfalt ihre Kunden verzaubern. Cornelias Laden zeichnet sich durch Flexibilität und Kundenorientierung aus. Besonders gerne bindet die Zaubernuss Feld-, Wald-, Wiesensträuße. Generell entwickeln sich die floralen Kreationen von Cornelia immer weiter, wobei natürlich der Trend und die Wünsche der Kunden die Richtung vorgeben. Um sich etwas von der Masse an Blumenläden abzuheben, bietet Cornelia Workshops zum Kränze, Herzen und Kopfkränze binden und zum Gestalten von Gestecken und Sträußen in ihrem Geschäft an. Außerdem präsentiert sie sich auf Hochzeitsmessen und kooperiert mit verschiedenen Branchen. So kam es auch, dass Cornelia gemeinsam mit Anderen die Hochzeitskooperative startete. Sich ein Netzwerk aufzubauen wird auch in der Floristikbranche immer wichtiger.
Vielfalt ist das, was Cornelia am meisten Spaß macht
In ihrem Beruf fällt es Cornelia schwer sich darauf festzulegen, was sie am liebsten gestaltet. Das wichtigste ist ihr jedoch die Abwechslung. Sie liebt es zu wickeln, seien es Kränze oder Herzen, Sträuße zu binden und die Blumendekoration für eine Festlichkeit oder ein Event aufeinander abzustimmen. Jeder Kunde, der das Geschäft betritt, hat einen anderen Wunsch. Es ist also immer eine Art kleine Wundertüte, die in den Laden kommt und das macht diese Arbeit für Cornelia total interessant.
„Es ist ein bisschen wie Stand up Comedy, nur halt in Sachen Blumenbinden (wir lachen). Also spontan sich was ausdenken, spontan kreativ sein.“ Cornelia Becht.
Hast du Lieblingsblumen?
Blumen, die es nur saisonal gibt und alle Pflanzen, die duften, sind besonders reizvoll für Cornelia. Wir könnten gemeinsam minutenlang über die unterschiedlichsten Blumen schwärmen.
Doch was wären Blumen, Kräuter und andere Pflanzen ohne ihre Farben.
Welche Farben und Farbkombinationen gefallen dir besonders?
In unserem Interview spüre ich das langjährige Wissen und die kreative Ader von Cornelia. Ich könnte ihr ewig weiter zuhören, wie sie über Farbkombinationen erzählt und schwärmt.
Der Blumenstrauß für den großen Moment
Besonders neugierig machen mich natürlich die Blumenstraußwünsche der Bräute. Was bestellen die Bräute momentan besonders gerne? Cornelia kann mir berichten, dass pastell, rosé, creme, champagner und nude Töne, aber auch altflieder beliebt sind. Altflieder findet sich besonders schön in einer Rose namens MemoryLane. Sie wird im Sommer gerne mit Lavendel kombiniert. Feld, Wald, Wiesen, also die wilden bunten Sträuße, die den Anschein erwecken sollen, als seien sie frisch in der Natur gepflückt worden, sind nach wie vor ein Thema bei Brautsträußen. Der Strauß soll blumig sein und wenig Grün beinhalten. Wenn überhaupt Grün, dann bekommt er dies in Form von Gräsern beigefügt oder der Eukalyptus in allen Varianten. Das klassische rot-weiß ist längst nicht mehr modern.
Der Brautstrauß passend zum Thema der Hochzeit
Generell spielt die Wahl des Hochzeitsthemas, unter der die Hochzeit steht, eine wichtige Rolle. Eine Vintagehochzeit wird eher von pastelligen Blumen begleitet, wohingegen eine Hochzeit im Boho-Stil durch einen bunten Strauß komplettiert wird. Bei beiden Stilen ist der wilde, „frisch vom Feld gepflückte“ Strauß das Tüpfelchen auf dem i. Ansonsten sind Blütenkugeln oft gewünscht, die auch gerne etwas aufgelockerter gestaltet sein können. Dagegen sind abfließende Sträuße nur noch selten ein Thema.
Von ihrem Brautstrauß trennen sich viele Bräute nach wie vor ungern und deswegen ist auch immer noch der Wurfstrauß, die Miniaturversion des Brautstraußes, sehr beliebt. Das hat auch irgendwie einen Vorteil. Je kleiner der Strauß ist, umso weniger kann man beim über die Schulter werfen, eine Heiratswillige abwerfen ;P.
Eure Sabrina
P.S. Das Foto rechts zeigt natürlich keinen Wurfstrauß ;)
*Werbung/unbezahlt
Angela Kneusels
#
Super schön geschrieben und viel von Conni erfahren. Klasse!
Reply