Eine rundum gelungene Feier der Liebe
Wenn zwei sich lieben, wird geheiratet!
Am Wochenende war ich auf einer unglaublich schönen Hochzeit und ich möchte euch sehr gerne darüber berichten.
Die Feier wurde, wie es sich gehört, lange und sorgfältig geplant und trotzdem gingen im Vorfeld ein paar Dinge mächtig schief. Erst sagte die Hälfte der Gäste ab, dann erinnerte sich in der Konditorei eine Woche vor der Hochzeit niemand an die Torte und die Verantwortliche war bis kurz vor der Hochzeit im Urlaub. Das war dem Brautpaar zu unsicher und so musste 8 Tage vor der Hochzeit ein neuer Konditor her. Dann wurde zwei Tage vor der Hochzeit auch noch der Fotograf, der den ganzen Tag bis 21 Uhr fotografieren sollte, krank. Also musste in kürzester Zeit auch noch hierfür Ersatz gefunden werden. Zum Glück sagte ein Fotograf zu, der normalerweise an Wochenenden nur eine Hochzeit fotografiert und bereits an diesem Wochenende eine hatte. Leider konnte dieser dann auch nur bis zum Nachmittag zusagen, aber besser als keiner. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie viel Nerven diese Absagen das Brautpaar vor der Hochzeit gekostet hat. Ihnen war ja kein Vorwurf zu machen, sie hatten wirklich lange geplant.
Die Trauung
Am Hochzeitstag habe ich mich schon um 9 Uhr auf den Weg gemacht, denn die Trauung fand nicht in der Gegend von Mainz, sondern 283 km entfernt von mir in der Schlosskirche zu Tambach statt. Da ich nicht in meinem Kleid so lange im Auto sitzen konnte, wenn ich wollte, dass es nicht so aussieht, als hätte ich darin genächtigt, wollte ich es im Hotel anziehen. Das Hotel lag etwa 20 Minuten von der Trauungslocation entfernt in Rödental.
Auf der Fahrt hatte ich bereits eine Nachricht von der Braut erhalten, ob ich doch bitte ihrer Trauzeugin ihr Blumenarmband umbinden könne. Also durfte ich ja nicht zu spät erscheinen. Eine Umleitung vor Coburg kostete uns Zeit, aber was soll ich sagen, pünktlich waren wir trotzdem. Die Trauzeugin brauchte mich auch schon gar nicht mehr, denn ihr Armband umschloss bereits mit einer Schleife ihr Handgelenkt. Die Zeremonie selbst war so schön. Die Braut schritt mit ihrer Mama und mit Freudentränen gefüllten Augen den Gang der Kirche ihrem Mann entgegen. Ich war richtig gerührt und wirklich kurz vorm Mitweinen. Meine anbahnenden Tränen habe ich versucht zu unterdrücken. Die Auswahl traditioneller Kirchenlieder hat mir sehr gut gefallen. Ich selbst war schon länger nicht mehr in der Kirche und konnte die Auswahl wirklich genießen. Der ehemalige Religionslehrer der Braut umriss etwas das Kennenlernen der Beiden, wobei ich darauf noch später bei der Rede der Brautmutter eingehen möchte. Die Schriftlesung war super süß. Die Trauzeugin las ein Kinderbuch vor „Alberta geht die Liebe suchen“ von Isabel Abedi. Die Braut hatte es in ihrem Arbeitsalltag entdeckt und es passte so schön. Die Geschichte war etwas länger, doch die Trauzeugin füllte den Text so schön aus, dass jeder angetan zuhörte. Von der Trauung selbst brauche ich erst gar nicht zu reden. Ich sage nur: „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ und die ausgetauschten Blicke waren sehr tiefgehend. Zum ersten Mal in meinem Leben durfte ich eine Fürbitte vorlesen. Ich war richtig stolz auf mich, denn die Fürbitte, es waren nur drei Zeilen, habe ich sogar fast komplett auswendig hinbekommen. Tjaha, macht mir das erst einmal nach ;P. Beim Aufstehen und Hinsetzen muss ich mich, als seltene Kirchgängerin, immer nach den Anderen richten. Das abschließende Lied war „Laudato si“. Ich hätte es noch etwas flotter singen können. Es ist einfach ein grandioses Lied!
Der Auszug aus der Kirche
Beim Verlassen der Kirche konnte sich jeder Gast Seifenblasenbehälter schnappen. Draußen haben wir dann fleißig die Liebe sichtbar werden lassen durch zahlreiche schwebende Seifenblasen. Ich liebe das! Seifenblasen sehen auch auf Fotos oder Filmen so toll aus.
Fällt euch eigentlich auch auf, wie nach der Trauung die Anspannung des Brautpaares nachlässt? Die Gratulationen und Umarmungen waren so herzlich und voller Freude.
Es ist Zeit für ein Gruppenfoto!
Insgesamt waren wir eine kleine Hochzeitsgesellschaft, was ja super Voraussetzungen für das Gruppenfoto sind. Wir mussten uns nicht stapeln und der Fotograf achtete darauf, dass Paare auch ja beieinander stehen. Ich als Solistin ;P habe dafür nahezu freie Platzwahl. Tja, irgendeinen Vorteil muss ich auch haben grins.
Während noch ein paar Fotos von Braut und Bräutigam und dem engsten Hochzeitskreis geschossen wurden, konnte der Rest sich schon einmal auf den Weg zur Feierlocation begeben.
Der Empfang
Das Brautpaar war so flott, dass es nur kurze Zeit nach seinen Gästen in der „Alten Mühle“ ankam. Dort wurde es von seinen Gästen und Jagdhörnern empfangen. Es war einfach nur so schön, weil es eine wundervolle Tradition, die es in Deutschland gibt, gezeigt hat. Soweit ich es mitbekommen habe, hat diese kleine Jagdhornbläsergruppe seit vielen Jahren nicht mehr zusammen gespielt, doch speziell für die Braut haben sie sich wieder zusammengefunden. Die Braut kennt sie nämlich alle. So so schön und die Lieder klangen auch echt toll.
Das Brautpaar, ich verrate euch mal deren Namen, Kathrin und Alexander, mussten beim „Baumstammsägen“ aktiv werden. Die erste Säge gab schon nach kürzester Zeit den Geist auf. So musste eine andere her. Wir waren in Bayern und hatten Jäger dabei, die gerade noch ihre Jagdhörner zum Tönen gebracht hatten, klar hatte da auch ein Jäger Ersatz im Auto. So konnte das Sägen ohne große Unterbrechung fortgeführt werden. Ich kann euch sagen, die beiden waren sehr flott. Bei mir hätte sich die Säge Xmal verkeilt. Na, das habt ihr doch bestimmt vorher geübt?
Champagnerempfang und das Anschneiden der Torte
Der Champagner wurde verteilt, was einen Moment dauerte, und wir konnten alle auf das Paar anstoßen. Zum Glück habe ich direkt ein Foto von der Hochzeitstorte gemacht, denn kaum hatten wir angestoßen, wurde sie auch schon angeschnitten. Jeder dachte, dass die Braut die Hand unten hatte, aber später erzählte sie mir, dass keiner gemerkt habe, dass sie noch ihren Daumen über die Hand ihres Bräutigams gelegt hat. Ja, so kenne ich Kathrin grins. Ganz schlau gelöst.
Tortenverzehr
Die Torte war ein Traum! Anders lässt sie sich nicht beschreiben. Jedes der drei Stockwerke war fruchtig. So liebe ich das an einem warmen Sommertag. Die Braut stellte uns die Schichten kurz vor. Die oberste Torte hatte eine Zitronenfüllung, die in der Mitte eine aus Sanddorn-Joghurt und die unterste war Holunder-Joghurt. Ich entschied mich für Sanddorn, weil ich in dem Moment keine Ahnung hatte, wie es schmecken könnte und einfach total neugierig war. Die Entscheidung war so was von gut. Das Tortenstück war ein Gedicht. Außerdem wurden uns kleine herzhafte Häppchen gereicht, damit wir auch ja nicht verhungern können, sowie weitere kleine Kuchenstücke.
Fotoshooting und Überbrückung
Während das Brautpaar zu seinem Shooting fuhr, wurden wir von der Trauzeugin auf das Gästebuch und die Polaroidkameras aufmerksam gemacht. Die Hochzeitsgesellschaft entschied sich, dass die Trauzeugin auch Fotografin spielen dürfe und diesem Job ging sie dann vorbildlich nach. Außerdem gesellte sich ein Zauberer zu uns, der sich mit an die Tische der Gäste setzte und ihnen Kartentricks vorführte. Auf ihn möchte ich später noch einmal kurz eingehen. So viel sei aber schon einmal gesagt, es war eine richtig tolle Idee des Brautpaares, seine Gäste auf diese Weise zu unterhalten.
Luftballons steigen lassen
Relativ kurze Zeit, nachdem das Brautpaar wieder in der Location angekommen war und der Zauberer seine Zaubereinlage am Tisch fürs erste abgeschlossen hatte, ging es zum „Luftballons steigen lassen“. Ich dachte zunächst, dass wir auch hier wieder Wünsche für das Brautpaar gen Himmel schicken würden und fragte mich, was ich mir neben Karte und Gästebucheintrag noch überlegen könnte. Doch ich musste mir gar nichts überlegen! Es waren fertige Karten, die vom Finder an das Brautpaar gesendet werden sollen. Das habe ich persönlich noch nicht gekannt und fand es eine entzückende Idee. Gemeinsam schickten wir die Ballons auf ihre Reise. Drei verfingen sich in einem Baum. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie wir jubelten, als sich einer wieder frei kämpfte und noch als Schlusslicht den anderen Ballons hinterhereilte.
Mittlerweile wurden auch schon drei Kärtchen an Kathrin und Alex zurückgesendet. Einer von ihnen schaffte es über 370 km bis an die polnische Grenze. Die Beiden haben dem Absender auch geantwortet. Ist das nicht einfach schön? J
In jedem steckt ein Zauberer
Direkt nach dem steigen lassen der Ballons, wurden wir zu einem Zauberworkshop geladen. Wer wollte, durfte teilnehmen. Ich tue mich mit so etwas eher schwer, wollte es mir dann aber doch nicht nehmen lassen. Der Zauberer ließ am Tisch eine Münze verschwinden. Dies wiederholte er für uns und fragte, wer den Trick verstanden habe. Ein paar haben ihn wirklich verstanden, was soll ich sagen, ich gehörte nicht dazu (lol). Er erklärte ihn uns im Anschluss und ließ uns die Illusion üben. Was ich dabei gelernt habe? Nun, zaubern ist viel Ablenkung und schauspielerisches Talent, gepaart mit einer äußerst einnehmenden Art. Es gelang jedem von uns, die Münze möglichst unersichtlich für Außenstehende verschwinden zu lassen. Ich kann euch sagen, nur weil mir dieser Trick jetzt klar geworden ist, gibt es tausende andere, bei denen ich da saß und mich fragte, wie macht er das nur?
Das Essen ist serviert
Um etwa kurz vor Sieben begann unser Essensmarathon des Tages. Wir erhielten unsere erste Vorspeise. Ja, ihr hört richtig, unsere erste! Die Gäste konnten bei ihren Zusagen zwischen drei verschiedenen Hauptgängen wählen….Ich hatte eine Sonderstellung. Für mich gab es nur Vegetarisches . So war meine erste Vorspeise ein Salat. Hui, der war nicht gerade klein, dafür dass noch genügend Gänge folgen würden. Ich wollte und konnte aber nicht etwas davon zurückgehen lassen. Nach dem Salat folgte ein Möhren-Ingwer Cappucino (so lecker). Zum Glück lies sich das Personal zwischen den Gängen etwas Zeit oder vielleicht auch nicht zum Glück, denn der Magen bekam so schneller Gelegenheit sich zu melden, um zu sagen: „Ich bin satt!“. Der dritte Gang war für mich eine vegetarische Bowl. Als „vorerst Abschluss“ folgte ein Mangosorbet in trockenem Sekt. Ich ließ den Sekt links liegen. Ich bin nicht so die Trinkerin von trockenem Alkohol, generell trinke ich selten und dann auch eher wenig und im Nachtisch muss sowieso keiner für mich rein. Das Sorbet war traumhaft lecker. Ich liebe Mango (yummy).
Essenspause mit Showeinlage
Damit wir verdauen und Platz für mehr schaffen konnten, unterhielt uns wieder der grandiose Zauberer (InsaneMagic). Er verstand es wirklich, uns in seinen Bann zu ziehen. Einige der Gäste wurden Teil seiner Zaubershow. Das Schöne an seiner Show ist, dass er ein großes Talent zum Unterhalten hat und so viel Charme und Witz in seine Show mit einbringt. Obwohl er uns am Nachmittag einen Trick beigebracht hat, konnten wir einfach nicht begreifen, wie all das, was er tat, sich so unseren Augen entzog, dass wir seine Tricks in keinster Weise erkennen konnten. In einen Einzigen ließ es uns dann doch noch einen Einblick gewähren. Es wurde die lustigste Nummer des Abends, weil die Person, mit der er den Trick vorführte, keine Ahnung hatte, was geschieht, das Publikum aber genau wusste, wie er es anstellte, sie hinters Licht zu führen.
Gang 5 folgt mit anschließender Tombola
Der fünfte Gang war unsere Hauptspeise. Puh, war ich schon voll. Jeder hatte sich bereits im Vorfeld für eine Hauptspeise entschieden. Die Teller waren wieder wundervoll dekoriert und das Essen schmeckte sehr gut. Die Kellnerinnen waren sehr aufmerksam und füllten immer wieder die Gläser der Gäste auf.
Nach unserem Hauptgericht folgte die Verteilung der Gewinne. Der Trauzeuge des Bräutigams hatte die Lose am Nachmittag an die Hochzeitsgäste verkauft und nun konnte natürlich niemand erwarten, was er Traumhaftes gewonnen hatte. Die Moderation des Ganzen übernahm der DJ, der genau wie der Zauberer ein Talent dafür hatte, die Leute zu unterhalten.
Mein Lieblingsgang
Der Nachtisch wurde nach der Vergabe der Gewinne serviert. Es war ein Nachtisch, bestehend aus Schokomousse, Karamell, Erdnüssen und einer hellen Nusscreme. So wahnsinnig köstlich! Ich hätte mich hineinlegen können. Kennt ihr das? Man ist mega voll, aber egal was kommt, der Nachtisch passt noch rein. Ich war so begeistert von ihm, dass ich glatt vergaß, ihn zu fotografieren. Nun, ihr mögt es mir verzeihen. An dieser Stelle schweige ich kurz und lasse den Geschmack noch einmal Revue passieren…..;P
Die Tanzfläche wird eröffnet
Wir waren jetzt alle mehr als gut genährt und wollten zumindest ein paar wenige Kalorien des Tages wieder loswerden. Standesgemäß eröffnete das Brautpaar die Tanzfläche mit ihrem Tanz. Der DJ scherzte, wie oft Kathrin und Alex extra für diesen Tanz in der Tanzschule waren. In Wirklichkeit haben sie den Tanz in nur 1,5 Stunden von ihrer Tanzlehrerin erlernt und ihn dann noch etwas für sich geübt.
Der Tanz war einfach nur schön. Er hatte keine aufwendigen Elemente, nein, aber er kam absolut von Herzen und es war ihr Tanz. Sie sahen sich verliebt an und waren bei sich. Sie tanzten, als seien wir nicht da und das ist das Schönste, was ein Brautpaar machen kann. Ich persönlich brauche keine Showeinlage. Klar, kann die auch richtig toll sein. Trotzdem mag ich sehr gerne das Klassische und will Mäuschen spielen, wenn zwei Menschen nur sich in Kopf und Herzen haben und alle anderen einfach ausblenden. Romantik pur eben, unterstützt durch farbiges Licht.
Hey, das geht ab….
Nach dem Tanz der Beiden begannen wir Gäste, unsere Tanzbeine zu schwingen und wild mitzusingen. Wir waren zwar keine große Hochzeitsgesellschaft, aber ich kann euch sagen, wir konnten feiern. Es war richtig lustig und ich hatte unheimliche Lust zu tanzen. Das schöne an der Hochzeitsgesellschaft war, obwohl ich nur die Braut kannte, wurde ich herzlich von allen aufgenommen. Jeder war offen und nett. Ich habe mich sogar als Single und ohne jemanden von den Gästen zu kennen, auf dieser Hochzeit echt wohl gefühlt und das ist ja nicht immer der Fall.
Während wir tanzten, wurde noch Käse serviert und der Rest der Torte hingestellt. Leider konnte ich echt nicht mehr, sonst hätte ich mich weiter durchgefuttert. Um 2 Uhr war dann unsere Feier zu Ende und es war vollkommen ausreichend. Ich war müde und wir hatten einen tollen Tag verlebt. Es muss ja nicht immer bis Ultimo sein.
Der Morgen
Ein gemeinsames Frühstück rundete die Feier ab. Wir hatten das Hotel nämlich ganz für uns alleine. Das Buffet war sehr schön. Es gab unter anderem Bananenmilch und Bircher Müsli. Wir konnten uns auch Ei bestellen und es wurde für uns frisch zubereitet. So bekam ich ein Rührei mit frischen Kräutern. Ich war rundum zufrieden :)
Mein Fazit
An diese Hochzeit werde ich mich noch lange erinnern, weil sie mir wirklich unheimlich gut gefallen hat. Ihr glaubt gar nicht, wie viele kleine Aufmerksamkeiten das Brautpaar für seine Gäste hatte. Die Fotos zeigen euch, was ich meine.
Die ganze Feier war mit viel Herzblut geplant und gestaltet und einfach so herzlich. Es muss keine große Feier sein, damit eine bombastische Stimmung aufkommen kann. Es müssen nur Menschen zusammenkommen, die offen füreinander und herzlich sind und die Feier wird schön werden und ein voller Erfolg.
Vielen Dank, liebe Kathrin und lieber Alex, dass ich bei eurer wundervollen Hochzeit dabei sein durfte. Ich bin sehr froh darüber und kann noch lange von diesen Erinnerungen zehren. Könnt ihr nicht jeden Hochzeitstag so feiern ;P Ich hätte nichts dagegen :)
Eure Sabrina
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